"Wohnen für Hilfe" wurde im Wintersemester 2012/2013 von der Landeshauptstadt gestartet und wird vom Kommunalen Seniorenservice Hannover (KSH) und dem Studentenwerk Hannover begleitet. Interessierte Studierende wenden sich an das Studentenwerk Hannover, um dort einen Bewerbungsbogen auszufüllen. Dieser Bewerbungsbogen wird an den KSH weitergeleitet. Danach berät der KSH die Bewerberinnen und Bewerber in einem persönlichen Gespräch.
Für die Studierenden sind folgende Tätigkeitsfelder vorstellbar:
- Hilfe im Haushalt
- Erledigung von Einkäufen und Besorgungen
- Gartenarbeit
- Begleitung zu Behörden, Ärzten und kulturellen Unternehmungen usw.
- Pflege und Ausführen von Haustieren
- Kleinere Reparaturen und kleinere Renovierungsarbeiten
Ausdrücklich ausgeschlossen sind pflegerische Tätigkeiten. Diese werden im Rahmen des Projekts nicht geleistet.
Voraussetzung ist, dass die Studierenden nicht nur am mietfreien Wohnen, sondern auch am Kontakt zur älteren Generation interessiert sind und auf Vorerfahrungen in einem freiwilligen Engagement für ältere Menschen zurückblicken können. Und sie müssen trotz Studium die vereinbarten Hilfeleistungen erbringen können.
Von den älteren Menschen wird erwartet, dass sie bereit und offen sind, sich auf die junge Generation einzulassen. Sie müssen einen abschließbaren Wohnraum von mindestens zehn Quadratmetern Größe (kein Kellerraum, kein Speicher) zur Verfügung stellen, gegebenenfalls ein separates Bad und/oder Küche, grundsätzlich aber Küchen- und Badbenutzung garantieren. Internetanschluss oder WLAN wären wünschenswert.
Die außergewöhnliche WG im Portrait
© IniWi
Interessierte Studierende wenden sich mit einem ausführlichen Bewerbungsbogen beim Studentenwerk. Der KSH berät dann die Bewerberinnen und Bewerber in einem persönlichen Gespräch und klärt alle wichtigen Fragen anhand einer Checkliste. Interessierte Seniorinnen und Senioren, die Wohnraum zur Verfügung stellen wollen, werden zu Hause ebenfalls anhand einer Checkliste beraten, der Wohnraum wird auf Eignung geprüft.
Potentiell geeignete Wohnraumpartnerinnen und -partner werden dann unter Moderation des KSH in Kontakt gebracht. Der Wohnraumüberlassungsvertrag, den beide Seiten abschließen sollten, wird genau erläutert. Nach dreitägiger Bedenkzeit melden sich die Beteiligten beim KSH. Einen Monat nach Beginn der Wohnpartnerschaft erkundigt sich der KSH bei den Wohnpartnerinnen und -partnern nach ihrer Zufriedenheit. Darüber hinaus steht der KSH bei Problemen jederzeit zur Verfügung.
"Wohnen für Hilfe" gibt es an mehr als 20 Orten in der Bundesrepublik. Die ältesten Projekte wurden vor elf Jahren in Darmstadt, München und Freiburg initiiert. Es gibt unterschiedliche Träger: Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Studentenwerke oder Kooperationen. Auch die Wohnpartnerschaften variieren, sei es zwischen Seniorinnen oder Senioren und Studierenden oder anderen Auszubildenden oder zwischen jungen Familien und Studierenden.
Aus allen Projekten ist bekannt, dass es einen "längeren Atem" braucht, bis sich Erfolg einstellt. Die Anzahl der jährlich gestifteten Wohnpartnerschaften schwankt je nach Konzept und Ressourcen für die Vermittlung erheblich. Sie reicht von drei (Düsseldorf) bis 106 (Freiburg), der Mittelwert liegt bei 15 bis 20 gestifteten Wohnpartnerschaften im Jahr.
Die Fluktuation ist relativ niedrig, weil sich alle Projekte darum bemühen, geeignete Partnerschaften zusammenzuführen. In fast allen Projekten wird auch eine Begleitstruktur angeboten. Eine Wohnpartnerschaft läuft in der Regel etwa zwei Jahre.
Interessierte können sich an das Studentenwerk oder den Fachbereich Senioren der Landeshauptstadt Hannover wenden:
Studentenwerk Hannover Abteilung Studentisches Wohnen Elke Widdel Jägerstraße 5 30167 Hannover Kontakt per E-Mail Telefon: 0511 / 76 88029 | Fachbereich Senioren Kommunaler Seniorenservice Hannover Andrea Lübben Osterstraße 31 30159 Hannover Kontakt per E-Mail Telefon: 0511 / 168 44980 |