Nach Kriegsende erwirbt er sich große Verdienste um den Wiederaufbau demokratischer Verwaltungsstrukturen im Raum Hannover.
Wilhelm Heß wird am 8. Januar 1889 in Graudenz (Westpreußen) geboren. Er zieht nach Hannover, tritt 1912 in die SPD ein, arbeitet als Gewerkschaftssekretar und übernimmt politische Funktionen in der Gemeinde Laatzen, im Landkreis Hannover und im Landtag der Provinz Hannover. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wird er kurzzeitig in Haft genommen. Er flieht anschließend nach Frankreich und in die Schweiz, kehrt aber zurück. Als SPD-Politiker der Weimarer Republik wird Heß nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 verhaftet und im Gestapo-Gefängnis Ahlem inhaftiert ("Aktion Gewitter"). Mit seiner Ehefrau Marie kommt er in das KZ Neuengamme bei Hamburg, beide werden aber nach einem Monat entlassen. Nach Kriegsende erwirbt sich Heß große Verdienste um den Wiederaufbau demokratischer Verwaltungsstrukturen im Raum Hannover. Von 1956 bis 1964 ist er Mitglied des Kreistages des Landkreises Hannover, von 1945 bis 1946 und von 1961 bis 1964 ist er Bürgermeister der Stadt Barsinghausen, zwischen 1946 und 1956 ihr hauptamtlicher Gemeindedirektor. Im Jahre 1956 erhält er das Bundesverdienstkreuz, 1966 wird ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Barsinghausen verliehen.