Wenn ein Meer von blühenden Glöckchen den Lindener Bergfriedhof in einem leuchtenden Blau erstrahlen lässt, dann wird es endlich Frühling in der Stadt.
Jedes Jahr ab Ende März erlebt die grüne Oase auf dem Lindener Berg ihr blaues Wunder: In den ersten wärmeren Tagen nach dem frostigen Winter erblüht auf dem Lindener Bergfriedhof der Blaustern (Scilla siberica) und überzieht den 1965 still gelegten Friedhof mitten im Stadtteil Linden mit einem leuchtend blauen Teppich aus Abermillionen kleiner Blütenglocken. Selbst die freie Online-Enzyklopädie "Wikipedia" präsentiert die Scilla-Blüte am Lindener Berg mit einem Foto und schreibt dazu: "In Europa ist der Sibirische Blaustern eine beliebte früh blühende Zierpflanze in Gärten und Parks. Er gedeiht besonders an schattigen und halbschattigen, frischen Standorten. Manchmal verwildert er und kann dann Massenbestände bilden."
Blütenfest vor historischer Kulisse
Auf dem 1862 angelegten und mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Lindener Bergfriedhof konnte sich der Blaustern, der zur Familie der Spargelgewächse gehört, im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ungestört verbreiten. Pünktlich zum Frühlingsanfang steht die etwa sechs Hektar große Anlage dann für zwei Wochen in voller Blüte und schmückt die verwitterten Grabsteine zwischen dem historischen Küchengarten-Pavillon, der 1864 von Conrad Wilhelm Hase entworfenen Friedhofskapelle und dem Friedhofsbrunnen von 1884 mit einem leuchtend blauen Flor. Dieses einzigartige Naturschauspiel feiert Linden in jedem Jahr mit dem Scilla-Blütenfest, das der Verein Quartier e.V. ausrichtet. Bezug auf die Scillablüte nimmt auch das Stadtteilfest "Blaues Wunder", das jedoch nicht zwangsläufig am selben Termin wie das Scillablütenfest stattfindet.
Linden
Warum das Scillablütenfest nicht mehr das Blaue Wunder ist
Wenn Ende März Abermillionen von Scillablüten blühen und den Bergfriedhof mit einem blauen Band überziehen, feiern die Lindener das Scillablütenfest. Was...