Neues aus dem Sammlungszentrum

Wir feiern Richtfest

Rund ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung hat der Projektentwickler bauwo am 17. November 2022 mit 150 Gästen aus Politik, Kultur und Bauwirtschaft das traditionelle Richtfest gefeiert.

Bürgermeisterin Monica Plate, Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf, Fachbereichsleiterin Kultur Inga Samii, Bernhard Rückert (Geschäftsführer Bauwo) und Baudezernent Thomas Vielhaber (von links nach rechts)

Der Neubau unseres Sammlungszentrums in der Vahrenwalder Straße schreitet planmäßig gut voran.

Die Fertigstellung der 20.600 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Schatzkammer für Münzen, Möbel, Fahrzeuge, Skulpturen, Gemälde, Dokumente und Bücher ist weiterhin für Ende 2023 geplant.

Beim Richtspruch: Alexander Külich (Architekt, Projektleiter Bauwo) und Zimmermeister trinken auf das Gelingen des Baus

„Dieser beeindruckende Bau für die Bewahrung und Sammlung von Kulturgütern mit modernsten Büroarbeitsplätzen, Restaurierungswerkstätten, Depotflächen und Lesesälen für Besucher*innen ist einmalig in Deutschland und wegweisend für Europa. Das neue Zuhause für unser Stadtarchiv und das zentrale Magazin für Kulturschätze der Kunst- und Kultureinrichtungen der Landeshauptstadt Hannover setzt neue Maßstäbe. Es bildet das Rückgrat für die Weiterentwicklung des Museumsstandorts Hannover. Die Tragweite dieses Generationsprojekts wird erst in den nächsten Jahren deutlich werden“, prophezeit Monica Plate, Bürgermeisterin der Stadt Hannover, stellvertretend für OB Belit Onay beim Richtfest für das Sammlungszentrum. Unter einem Dach finden hier auf rund 20.000 Quadratmetern das Stadtarchiv Hannover sowie Kulturgüter der Museen für Kulturgeschichte, des Sprengel Museum Hannover, des Städtischen Kunstbesitzes und der Stadtbibliothek ebenso wie das Archiv des städtischen Gebäudemanagements eine neue Heimat.

Die Geschichte des Richtfests

Richtfest für das Leineschloss, Foto von Wilhelm Hauschild, 26.02.1959

Unser heutiges Richtfest leitet sich aus dem Fachwerkbau her. Das Aufrichten und Verbinden der einzelnen Segmente eines Fachwerkhauses erforderte mehr Menschen als nur die Zimmerleute, die den Bau ausführten. Nachbarn und nötigenfalls weitere Helfer kamen auf die Baustelle. Das Richten eines Bauernhauses konnte 2-3 Tage dauern. Zum Abschluss der gemeinsamen Arbeit und als Entlohnung bewirtete der Bauherr alle festlich mit üppigem Essen und Trinken.

Richtfest der Buchhandlung Sachse & Heinzelmann, Georgstraße 34, Hannover, Foto von Wilhelm Hauschild, 27.09.1949

Die frühesten Nachrichten über Richtfeste stammen aus dem Mittelalter. Da die Zimmerleute jahrhundertelang mit dem Hausgerüst den Kern des Gebäudes fertigten, standen sie beim Richtfest im Mittelpunkt. Der Zimmermeister wünschte oben vom „Hahnenbalken“ im Dachstuhl mit dem Richtspruch dem Haus und seinen Bewohnern Glück. Er dankte für Gottes Hilfe, wenn auf der Baustelle niemand zu Schaden gekommen war. Die Zimmerleute brachten in Norddeutschland auch den Richtkranz an, über den Quellen seit dem 17. Jahrhundert berichten.

Die Tradition dieses Arbeitsabschlussfestes wurde besonders durch die Zimmerleute aufrechterhalten. Bis heute hat das Richtfest alle Wandlungen der Arbeit auf dem Bau überstanden.