Denkmalgeschützter Park, der (leider) nur zu besonderen Gelegenheiten geöffnet wird
Schon der Eingang zu diesem denkmalgeschützten Park ist imposant. Da öffnet sich eine Holzlattentür. Sie ist umrahmt von einem Steinportal mit dem Schriftzug „Friedenshain“. Darüber steht eine Art Wikingerschiff als Miniatur. 1907 hat Karl Kirchhoff diese Anlage quasi als naturwissenschaftliche Station errichtet. Der Kaufmann und Tischler betrieb in Hannover ein Geschäft für Aquarien und Terrarien, das damals seinesgleichen suchte. Folgerichtig legte Kirchhoff hier östlich von Isernhagen F.B. in einem Sumpfgebiet mit Wald Richtung Neuwarmbüchen eine Zuchtstation für Fische und Wasserpflanzen an. Teiche sind zwischen den hohen Bäumen auch heute noch zu sehen. Dort entstand damals der Nachwuchs für das Zoogeschäft, aber auch für Schulen, die Kirchhoff belieferte. Zu der wissenschaftlichen Station im Friedenshain gehörten auch ein Saal und ein kleines Naturkundemuseum. Muscheln, Fische und Wasserpflanzen waren einfach sehr begehrte Studienobjekte.
Der heutige Besitzer, ein Urenkel Kirchhoffs, wurde in dem Haus im Friedenshain geboren und war bemüht, das Lebenswerk als Baudenkmal und wichtiges Dokument hannoverscher Geschichte dauerhaft zu erhalten. Die VGH-Stiftung unterstützte das Vorhaben, dieses rund 16.000 Quadratmeter große Gelände mit seinen Gewächshäusern und Skulpturen zu sichern. Es ist auch ein Beispiel für einen Rückzugsort, denn Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Industrialisierung ihren Lauf. Der Wunsch, die Natur direkt zu erleben, wuchs. Hier war das möglich, als Teil der Reformbewegung jener Zeit. Heute allerdings ist der Friedenshain nur zu seltenen Terminen noch geöffnet.