Zwei kleine Waldbisons sind im April im Erlebnis-Zoo Hannover zur Welt gekommen. Die beiden erkunden nun die Themenwelt Yukon Bay. Ihre Namen bekommen die jungen Wilden in den kommenden Tagen, wenn das Team aus Yukon Bay seinen jüngsten Nachwuchs richtig kennengelernt hat.
Das Fell der kleinen Waldbisons ist goldbraun und ganz flauschig. Wo später einmal kräftige Hörner wachsen sollen, blitzen erst zwei helle Punkte zwischen den Haaren hervor. Und von einem Bart ist auch noch nichts zu sehen. Dabei soll der später einmal bis zu 50 cm lang werden. Mit ihren Knopfaugen, dem leichten Lächeln auf den Lippen und ihren feuchten Nasen unterscheiden sich die beiden kleinen Wildbisons noch sehr von ihren imposanten Verwandten in der kanadischen Themenwelt Yukon Bay.
Geburt vor den Augen der Zoobesucher
Das ältere der beiden Jungtiere hatte einen durchaus imposanten Start ins Leben: Am 8. April kam der junge Bulle am frühen Abend mitten auf der Außenanlage vor den Augen der Zoo-Besucher zur Welt. Gut umsorgt von Mutter Yuka wagte er seine ersten wackeligen Schritte im Sand der hannoverschen Prärie.
Mehr Spaß zu zweit
Auf quirlige Verstärkung musste das Jungtier nicht lange warten: Schon in der Nacht zum 14. April gebar Weibchen Catori ebenfalls ein männliches Kalb. Seit dem 16. April erobert der Nachwuchs, noch etwas zaghaft, seine Außenanlage in Yukon Bay. In den ersten Tagen steht viel Trinken und Schlafen auf der Tagesordnung des Duos. Bald schon werden die beiden allerdings mit großen Sprüngen und ausgelassenen Wettrennen die Prärie Hannovers unsicher machen und mächtig Staub aufwirbeln.
Vom niedlichen Kalb zum imposanten Bullen
Bis die beiden Bison-Kälber ebenso imposant aussehen werden wie Vater Tatanka, wird es noch einige Wochen dauern. Ungefähr acht Monate lang werden Waldbison-Jungtiere von ihren Müttern gesäugt. Bei der Geburt wiegen sie etwa 25 bis 30 Kilo. Ausgewachsen werden die jungen Bullen bis zu 1.000 Kilo auf die Waage bringen. Auch ihr Fell färbt sich mit der Zeit zu einem dunklen Braun, die Hörner wachsen und auch der charismatische Bart wird dann nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Waldbisons – hartgesottene Tiere
Waldbisons haben ein dickes, braunes Fell, ihr üppiger Bart kann bis zu 50 cm lang werden. Im Herbst wächst das noch dichtere Winterfell, mit dem sie problemlos bis zu -30 Grad aushalten können. Diesen dicken Wintermantel werfen die Waldbisons im Frühjahr ab. Die Bisons fühlen sich in Waldgebieten besonders wohl. Im Gegensatz zu den Präriebisons sind Waldbisons eher sesshaft und legen nur kurze Strecken bis zu 5 Kilometern am Tag zurück.
Ein Steckbrief
Heimat: Offene Wälder Nordamerikas Größe: Schulterhöhe bis zu 2 Meter Gewicht: Bullen bis 1.000 kg, Kühe ca. 550 kg Geburtsgewicht: etwa 15 bis 25 kg Tragzeit: 285 - 300 Tage Höchstalter: bis zu 20 Jahre in freier Wildbahn, bis zu 30 Jahre in menschlicher Obhut Nahrung: Gräser, Kräuter, Triebe, Flechten
Eine potentiell gefährdete Tierart
Waldbisons stehen als "potentiell gefährdet" auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion (IUCN). Einst besiedelten große Bisonherden fast den gesamten Nordamerikanischen Kontinent. Doch durch die Bejagung des Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schrumpfte ihr Bestand drastisch. So sind heute nur noch vereinzelte kleine Populationen in den USA und Kanada anzutreffen, die sich nur dank der ergriffenen Schutzmaßnahmen langsam wieder erholen können.