Eisbär-Jungtier Nana und ihre Mutter Milana wurden in Yukon Bay mit zwei Eistorten überrascht, die sie sich nicht nur schmecken ließen – Jungtier Nana spielte auch mit ihrer Torte bis zum letzten Tropfen. Und war prompt eiskalt erfrischt.
Wie man Eistorten für Eisbären macht
Für die bärenstarken Eistorten füllten die Tierpfleger 10-Liter-Eimer zu einem Viertel mit kleingeschnittenen Fleischstückchen, Haferschleim, Fisch, Nüssen und Obst und gossen dann Wasser und einen Hauch Lebertran hinzu. Die Behälter wurden über Nacht in der Tiefkühlkammer gelagert – zwölf Stunden später war der eiskalte Beschäftigungsspaß fertig.
Wie man Eistorten "erlegt"
Die Eistorten wurden vorsichtig aus ihren Eimern gelöst und in das Hafenbecken in der Kanadalandschaft Yukon Bay geworfen. Nana und Milana schwammen sofort auf die eiskalten Torten zu und dann ging es los. Nach kurzem Gerangel – eine Torte enthielt Fleisch und Obst, die andere Fisch und Obst – schnappten sich die beiden ein Eisstück und brachten es zum Zerlegen auf die kleine Insel im Hafenbecken. Nana schob die Torte mit der Nase vor sich her, tunkte sie ins Wasser, holte sie wieder hervor, leckte und knabberte (und testete kurz die Torte ihrer Mutter, wurde aber knurrend eines Besseren belehrt). Schließlich stellte sie sich auf die Hinterbeine und warf ihre Torte ins Wasser, um sie da wieder zu „erlegen“ und erneut zu werfen. Eisiger Spaß bis zum letzten Tautropfen! Und so sind Eistorten Tierbeschäftigung und Kühlsystem zugleich.
Warum Eisbären eigentlich keine Eistorten brauchen
Eigentlich ist die eisige Abkühlung nicht notwendig. Tiere können mit Hitze sehr viel besser umgehen als Menschen. Sie sind belastbarer, haben ein höchst stabiles Herz-Kreislaufsystem und sind im Ganzen viel vernünftiger: Sie ziehen sich bei Hitze in den Schatten oder ins Wasser zurück, trinken viel und bewegen sich nicht unnötig - abgesehen von kleinen Eisbären, für die das Leben viel zu spannend ist, um still zu verharren…
Europäisches Erhaltungszuchtprogramm
Der Erlebnis-Zoo Hannover beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Eisbären, um die Tierart langfristig zu erhalten und für den Schutz des Lebensraumes zu sensibilisieren.
Hilfe vor Ort
Seit über zehn Jahren unterstützt der Erlebnis-Zoo die Artenschutz-Organisation Polar Bears International. Das Team aus renommierten Wissenschaftlern erforscht das größte Landraubtier der Welt. Beim sogenannten „Bear Tracker“-Projekt werden weibliche Tiere mit Peilsender-Halsbändern ausgestattet. Dank der modernen Technik können die Wissenschaftler so nachverfolgen, bis wohin sich das Verbreitungsgebiet der Bärinnen erstreckt, wie die Wanderrouten verlaufen und wo die Weibchen ihren Nachwuchs bekommen. Mittels der Daten können die Artenschützer herausfinden, wo notwendige Schutzzonen errichtet werden sollen. Denn das Eis schmilzt den arktischen Tieren buchstäblich unter den Pfoten weg und nimmt ihnen ihre Lebensgrundlage: die Jagdmöglichkeit auf fettreiche Robben an deren Atemlöchern im Packeis. Die Eisbären weichen immer öfter zur Nahrungssuche auf das Festland aus, Mensch-Tier-Konflikte sind die Folge, die durch Schutzzonen verhindert werden sollen.