Die Ohren lang und spitz mit schwarzen Rändern, die Schnauze tiefdunkel und an seinen zierlichen, grauen Beinen ringeln sich schwarze-weiße Streifen empor, fast so als würde das kleine Esel-Jungtier, das am 6. Juli im Erlebnis-Zoo Hannover geboren wurde, Ringelsöckchen im Zebra-Look tragen. Gamba ist ein Somali-Wildesel und nicht nur wegen seines Aussehens eine echte Besonderheit: Diese afrikanische Wildesel-Art, die ursprünglich in den Wüsten und Halbwüsten Ostafrikas vorkommt, ist vom Aussterben bedroht. In freier Wildbahn leben Schätzungen zufolge nur noch maximal 600 Tiere.
Bei seinen ersten Ausflügen auf die Außenanlage nimmt Gamba jeden Winkel der Wüstenlandschaft vorsichtig-neugierig unter die Lupe. Immer an seiner Seite: Mutter Gasira. Die erfahrene Eselstute lässt ihr Jungtier nicht aus den Augen. Nach den ersten zurückhaltenden Schritten nach draußen nimmt dann auch Gamba immer wieder all seinen Mut zusammen, galoppiert mit seinen Ringelsocken-Beinen los und wirbelt ordentlich Wüstenstaub auf. Der kleine Wirbelwind läuft, schlägt Haken und knufft immer wieder frech Mutter Gasira in die Seite, um sie zu Wüsten-Wettrennen aufzufordern.
Der Somali-Wildesel ist eine von zwei Unterarten des Afrikanischen Wildesels. Er war einst über Ostafrika verbreitet, doch der Bestand ging seit den 1970er Jahren dramatisch zurück. Mittlerweile ist das Verbreitungsgebiet auf ein kleines Gebiet in Erithrea und Äthiopien zurückgegangen, eventuell gibt es noch einige wenige Tiere in Djibouti, Ägypten, Somalia und Sudan. Kriege und Unruhen in seiner Heimat gefährden das Überleben des Wildesels. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion steht er als "vom Aussterben bedroht". Im Freiland wird seine Gesamtpopulation auf nur maximal 600 Tiere geschätzt.
Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich aktiv am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), um die Wildesel erhalten zu können. In europäischen Zoos leben rund 160 Somali-Wildesel.