Relativ gut erhaltenes Hochmoor mit naturnaher Hochmoorvegetation sowie Moorheide-Degenerationsstadien.
Langfassung Bissendorfer Moor:
Das Bissendorfer Moor bildet die Kernfläche des östlichen Projektgebietes. Es hatte ursprünglich eine Größe von etwa 10 km², die aber inzwischen durch Kultivierung auf 8 km² geschrumpft ist, davon 6,5 km² Hochmoor und 1,5 km² Niedermoor. Die bäuerlichen Torfstiche sind nur am Rande zu finden, während das Zentrum lediglich entwässert wurde und dadurch gesackt ist. Hier liegen die wertvollsten Hochmoorflächen Niedersachsens noch „in heiler Haut“.
Das Wachstum des Bissendorfer Moores begann zwischen 1500 und 1000 v. Chr. in einer großflächigen, sumpfigen Mulde.
Die Niedermoorphase mit der Bildung von Birken-Erlen-Bruchwaldtorf und Seggen-Schilftorf dürfte kaum mehr als einige hundert Jahre betragen haben (heutige Mächtigkeit 40 - 50 cm). Mit der Entstehung von Torfmoos-Blumenbinsen-Torfen begann die Hochmoorphase. Diese Schichten sind heute durchschnittlich 25 cm, maximal bis zu 60 cm dick. Darüber befindet sich stellenweise eine dünne (50 cm) Schwarztorflage. Der Moorkörper wird aber überwiegend aus Weißtorf mit Mächtigkeiten von 3 – 5,5 m gebildet.
Die Oberfläche besteht aus Torfen unterschiedlichen Zersetzungsgrades.
Die Umgebung des Bissendorfer Moores wurde teilweise in der Weichsel-Eiszeit aus verschiedenen Materialien geformt. Sie bestimmen heute die Bodenverhältnisse und deren Nutzungsmöglichkeiten.
Der Hochmoorkörper des Bissendorfer Moores wird stark entwässert. Ca. 450 m vom Zentrum der Hochfläche entfernt befindet sich der Hauptvorfluter-Kaltenweider Moor mit einer Einschnittstiefe von 3 - 4 m am südlichen Moorrand.
Die zentrale Hochfläche des Moores ist heute als Hochmoor im Stillstandskomplex mit deutlicher Tendenz zum Wachstumskomplex einzustufen. Die wiedervernässten Torfstiche, die großflächig vor allem im Nordteil zu finden sind, stellen Hochmoorregenerationsstadien mit Schwingrasen dar. Aber auch die südöstlichen Teilflächen regenerieren und tragen torfbildende Vegetation. Die Randbereiche werden von Birken- und Kiefern- Moorwäldern eingenommen.
Der natürliche Moorkolk (Muswillensee) südöstlich der Hochfläche trägt eine Schwingrasendecke aus Moosen und Moosbeere (Vaccinium oxycoccus).
In der Qualität der moortypischen Biotopausprägungen gibt es nur geringe Abweichungen zu den anderen drei Mooren.
Unterschiede zu den anderen Mooren bestehen überwiegend in der Intensität, mit der das Bissendorfer Moor in den letzten 20 Jahren von aufkommenden Gehölzen freigestellt und freigehalten wurde. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Vorkommen und die Verbreitung bestimmter Arten.
NSG-HA 46 – Bissendorfer Moor - Verordnung über das Naturschutzgebiet "Bissendorfer Moor" in der Gemeinde Wedemark sowie in der Stadt Langenhagen, Region...