Stolz ragt der letzte verbliebene Eckturm gen Himmel. Ursprünglich zierten vier dieser Türme das Mausoleum für Carl August Graf von Alten (1764-1840). Der General, diente 50 Jahre als Soldat und war mit englischen und preußischen Truppen in Waterloo entscheidend dabei, die Herrschaft Napoleons über Europa zu beenden. Die Ahnentafel seiner Familie reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist eng mit Wilkenburg verbunden. So lag es nahe, den General im Sundern zu beerdigen. Dazu nahm sich Oberhofbaudirektor Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864) den Skizzenblock für einen Entwurf. Das schmucke Mausoleum war das erste im neugotischen Stil der Hannoverschen Architekturschule. Die Detailausführung stammt vom damals jungen Conrad Wilhelm Hase (1818-1902). Von Laves und auch Hase sind in der Region Hannover noch viele berühmte Bauwerke zu finden.
Wer sich heute in der Ruine umsieht, kann noch den Kapellenraum und die offene Vorhalle erkennen. Das Satteldach fehlt. Die Wände waren innen weiß verputzt. Ein Wappen der Familie war am Giebel angebracht. Erhalten sind noch einige Verzierungen am Eckturm. Sie geben einen kleinen Eindruck von der Gestaltung des Mausoleums. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, den es überstanden hatte, von Unbekannten zerstört. 1958 überführte man die Gebeine Carl von Altens in die Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover (Calenberger Neustadt), wo auch Gottfried Wilhelm Leibniz begraben ist. 2014 wurden die Reste des Mausoleums gesichert und teilweise ergänzt. Ein Förderverein kümmert sich um das Relikt im Sundern. Für das große Engagement zum Erhalt des architektonisch und historisch bedeutenden Bauwerks erhielt der Verein 2016 den Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.