Der Mittellandkanal ist eine künstliche Wasserstraße. Künstlich ist auch der „Wasserfall“ am Standort des Wasserzeichens. Sein Wasser wird aus der Regenwasser-Kanalisation des Heideviertels, der Entwässerung der angrenzenden Kleingärten und aus Gräben der benachbarten landwirtschaftlichen Flächen. Vor allem nach längeren Regenperioden stürzt das Wasser über den „Wasserfall“ in den Mittellandkanal.
In Regenzeiten erhält der Mittellandkanal nicht nur an dieser Stelle reichlich Wasser. Er nimmt auch Hochwässer aus kleinen Flüssen und Bächen auf und leitet das Wasser in die Weser oder Elbe ab. Auch über den so genannten „Aller-Entlaster“ fließt Wasser ein. Dieser 3 km lange Kanal bei Grafhorst dient der Ableitung der einst so gefürchteten Hochwasser der Aller.
Trotz der zahlreichen Einleitungen verliert der Mittellandkanal mehr Wasser als ihm zufließt: durch Verdunstung, Entnahme durch Industrie und Landwirtschaft sowie durch den Schleusenbetrieb wird ihm Wasser entzogen. Pumpen in Minden und Magdeburg sorgen für einen gleichmäßigen Wasserstand und fördern Wasser aus der Weser und Elbe in das Kanalbett.
Der Mittellandkanal läuft also nicht über, sondern benötigt für einen gleichbleibenden Wasserstand ständige Wasserzufuhr.
Der Mittellandkanal hat in seinem Verlauf unterschiedliche Wasserstände. 3 Schleusen am Kanal ermöglichen eine durchgängige Befahrbarkeit der Wasserstraße.
Der erste Kanalabschnitt, die Westhaltung, hat zwischen Bergeshövede und Hannover ein Wasserspiegel-Niveau von 50,30 m ü. NN. In der Schleuse in Hannover- Anderten wird das Niveau des Kanals in östlicher Richtung auf 65 m ü. NN angehoben. Diese sogenannte Scheitelhaltung ist der höchst gelegene Abschnitt des Kanals und reicht bis zur Schleuse Sülfeld in Wolfsburg. Hier wird das Kanalniveau wieder um 9 m auf 56 m abgesenkt. An der letzten Schleuse Hohenwarthe bei Magdeburg endet der Mittellandkanal. Hier wird der Wasserspiegel um 18,55 m auf das Niveau des Elbe-Havel-Kanals gebracht.