Die Üstra will den Busbetrieb in der Innenstadt in den nächsten fünf Jahren komplett auf reinen Elektroantrieb umstellen und erhält dazu 26 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land.
Die Üstra-Vorstände Dr. Volkhardt Klöppner und Denise Hain haben gemeinsam mit dem Regionspräsidenten Hauke Jagau und dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Üstra, Ulf-Birger Franz, am 24. Januar die "Zukunftsoffensive E-Bus" präsentiert.
Üstra erhält Förderung von Bund und Land
Möglich ist die Realisierung dieses Großprojekts durch die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Die Üstra hat Ende 2018 einen Zuwendungsbescheid des Bundes für die Umstellung des Üstra-Busnetzes auf Elektrobusse über 22,7 Millionen Euro erhalten. Damit erhält die Üstra für ihre Elektrobusoffensive rund ein Viertel aus dem derzeit insgesamt 96 Millionen Euro umfassenden Fördertopf des Bundesumweltministeriums für ganz Deutschland.
Die LNVG bezuschusst das E-Bus Projekt der Üstra bislang mit einer Förderung in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Zukunftsoffensive E-Bus auf etwa 53 Millionen Euro, der Eigenanteil der Üstra beträgt rund 27 Millionen Euro.
Linie 100/200 als erste vollelektrisch
Im ersten Schritt soll die Ringlinie 100/200, auf der bereits die drei Elektrobusse seit dem Pilotbetrieb eingesetzt werden, bis März 2020 zu 100 Prozent durch Elektrobusse bedient werden. Es schließen sich weitere Innenstadtlinien an, sodass bis 2021 das komplette Liniennetz im Bereich der Umweltzone elektrisch bedient werden kann.
48 Elektrobusse für fünf Linien
Auf den Innenstadtbuslinien (100/200, 120, 121, 128 und 134) sowie auf den Betriebshöfen Vahrenwald und Mittelfeld wird dazu schrittweise die Lade-Infrastruktur ausgebaut und die Elektrobusflotte erweitert. Mit 18 Elektro-Gelenkbussen (18 m lang) und 30 Elektrostandardbussen (12 m lang) sollen bis 2023 insgesamt 48 neue Fahrzeuge angeschafft werden. Durch die Umstellung auf einen reinen Elektroantrieb können pro Jahr 3,8 Tonnen CO2 eingespart werden, das entspricht dem Schadstoffausstoß von knapp 2.500 Pkw.
Bewährte Ladestrategie
Die Üstra setzt nach eigenen Angaben beim notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur auf das bereits im Rahmen des Pilotprojekts auf der Linie 100/200 entwickelte Ladesystem. Die Busse werden beim Einlaufen auf dem Betriebshof, mittels einer Schnellladesäule vollgeladen. Über Ladehauben, die an der Decke der Abstellhalle installiert sind, wird in der Nacht eine Erhaltungsladung durchgeführt.
Tagsüber wird an Ladepunkten auf Strecke nachgeladen. Die Ladepunkte befinden sich an den Endpunkten der Linien. Die sogenannte Schnellladung mit 450 kW erfolgt mit einem konduktivem Ladesystem. Dafür fährt der Bus unter die Ladesäule und verbindet den auf dem Busdach installierten Pantographen mit der Ladehaube.
Auf den beiden Busbetriebshöfen sollen bis Mitte 2020 Grundladestationen entstehen. Zudem werden dort sechs Elektrobusse für die Werkstattreserve untergebracht.