Ein weiteres regenreiches Jahr hat die Situation in Hannovers Stadtwäldern entspannt. Zwar zeigen insbesondere alte Eichen und Buchen nach wie vor deutliche Schäden, die durch die Trockenjahre von 2018 bis 2022 verursacht wurden, jedoch hat sich der Gesamtzustand der städtischen Wälder weiter stabilisiert.
So ist der Anteil stark geschädigter Bäume von 10 % auf 7,1 % gesunken und auch der durchschnittliche Nadel- und Blattverlust aller Bäume ist mit 37 % leicht rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr konnten zudem keine frisch abgestorbenen Bäume festgestellt werden. Insbesondere Baumarten wie Hainbuche und Ahorn profitierten von der Witterung und konnten sich deutlich erholen.
Neben Umwelteinflüssen, Klima und Schädlingen ist das Baumalter ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor für die Baumvitalität. Denn ältere Bäume können sich, im Gegensatz zu jüngeren Bäumen, schwerer an wechselnde Umweltbedingungen anpassen und neigen zu einer reduzierten Vitalität – ein Umstand der insgesamt für den alten Baumbestand in Hannover von Bedeutung ist.
Bereits zum vierten Mal in Folge führte der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover eine eigene Waldzustandserhebung durch. Dabei werden anhand einer stichprobenartigen Sichtung und Beurteilung von Bäumen Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Waldes gezogen. Die Ergebnisse werden jedes Jahr in dem sogenannten Waldzustandsbericht veröffentlicht. Dieser wurde am Montag (3. März) im Ausschuss für Umwelt- und Grünflächen vorgestellt:
Neben diesem Monitoring setzt der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün auf die Förderung klimastabilerer Baumarten, um den Folgen künftiger Witterungsextreme zu begegnen.
Dabei liegt der Fokus auf der Förderung der natürlichen Verjüngung des Waldes. Das heißt, dass kleine Lücken, die durch abgestorbene Bäume entstanden sind, auf natürliche Weise von aufkommenden Sämlingen und Jungbäumen wieder geschlossen werden. Etwas größere Freiflächen bepflanzen die Fachleute des städtischen Forstbetriebs mit heimischen Eichen neu. „Diese einjährigen Jungpflanzen gelten als besonders anpassungsfähig und sollen den Wald zukünftig widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen“, erläutert Ulrich Prote, Fachbereichsleiter im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün.