Viele Besucherinnen und Besucher sind erstaunt, wenn sie vor dem prächtigen Gebäude stehen und die Rede vom Neuen Rathaus ist. Es wirkt durch seine Größe und prächtige Bauweise historischer, eher wie ein Überbleibsel aus majestätischeren Zeiten, als Hannover noch ein Königreich war. Tatsächlich ist das Rathaus nach zwölfjähriger Bauzeit aber erst am 20. Juni 1913 festlich eingeweiht worden. Alles bar bezahlt, Majestät, hat der damalige Stadtdirektor Heinrich Tramm Kaiser Wilhelm II, der zu dieser Einweihung gekommen war, stolz verkündet. Immerhin über zehn Millionen Mark hatte die Stadt sich ihren neuen Prachtbau, der von den Architekten Eggert und Halmhuber auf 6026 Buchenpfählen errichtet wurde, kosten lassen.
Das Rathaus ist Sitz des Oberbürgermeisters, dem Leiter der hannoverschen Stadtverwaltung. Hier tagen die politischen Gremien, werden die offiziellen Gäste der Stadt empfangen, Ausstellungen gezeigt und hier ist auch das Bürgerbüro zu Hause. Aber auch für andere Besucherinnen und Besucher sind die Türen stets weit geöffnet. Und ein Besuch lohnt sich immer.
In der Rathaushalle unter der fast einhundert Meter hohen Kuppel sind vier Stadtmodelle zu sehen, die das Hannover des Mittelalters und der Vorkriegszeit, die Zerstörungen 1945 und die heutige Innenstadt zeigen. Diese Modelle sind ein Publikumsmagnet. Von der imposanten Kuppelhalle geht es im Ostflügel in den neuen Bürgersaal, in dem Ausstellungen zu sehen sind und kleinere Veranstaltungen statt finden. Im Oktober 1999 ist das von der hannoverschen Madsack Verlagsanstalt GmbH mit gesponserte Internationale Pressezentrum eröffnet worden, in dem zur EXPO 2000 JournalistInnen aus aller Welt modernste Arbeitsmöglichkeiten fanden. Vor und nach der EXPO hatten und haben die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) und die Neue Presse (NP) hier jeweils einen festen Arbeitsplatz mit Standleitung in ihre Redaktionssysteme - ein Service, den keine andere deutsche Großstadt ihrer Lokalpresse bietet.
Bei den Führungen der Hannover Marketing und Tourismus GmbH wird den Besuchern neben den vier Stadtmodellen auch der Sitzungsraum "Hodlersaal" gezeigt. Hier befindet sich das monumentale Wandgemälde "Einmütigkeit" des Schweizers Ferdinand Hodler, das Hannovers Übergang zur Reformation darstellt. Bitte beachten Sie, dass Sitzungsräume nur betreten werden können, wenn dort aktuell keine Sitzung stattfindet. Weltweit einmalig ist der Bogenaufzug zur Kuppel. Auf dem Weg nach oben werden Sie zunächst senkrecht und dann in einem Winkel von 17 Grad in die Höhe transportiert. Von hier hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt, bei guter Sicht sogar bis zum Harz. Bitte beachten Sie, dass die Auffahrt zur Kuppel in der Wintersaison (Mitte November bis Ende Februar) witterungsbedingt nicht möglich ist.
Im südlichen Teil lädt das Bistro "Der Gartensaal" zu kulinarischen Spezialitäten aus der hannoverschen und internationalen Küche ein. Hier im historischen Gartensaal, in dem früher Büros der Stadtkasse untergebracht waren und der zur EXPO 2000 vollständig restauriert worden war, findet sich einer der Glanzpunkte der hannoverschen Gastronomie mit wunderschönem Blick auf Maschteich und Maschpark, dem Park der Partnerstädte. Er bietet sich auch für Veranstaltungen aller Art an, von der Familienfeier bis zum exklusiven Festabend.