Der im Frühjahr 2015 beschlossene "Masterplan 2025+" für den Erlebnis-Zoo schreitet voran: Heute wurden die Entwürfe des ausgeschriebenen Planungswettbewerbs im Haus der Region vorgestellt. Überzeugt hat die neunköpfige Jury das Gesamtensemble des Teams pape+pape architekten (Kassel) und nsp landschaftsarchitekten (Hannover) mit einer außergewöhnlichen Gebäudestruktur aus Holz und Glas sowie einem großen, grünen Vorplatz, der zur tierisch spannenden Spurensuche einlädt.
Zukunftsmusik im Zoo
Der im Frühjahr 2015 beschlossene "Masterplan 2025+" für die weitere Entwicklung des Erlebnis-Zoo Hannover geht mit einem wichtigen Element in die Umsetzung. Markant, natürlich und einladend: Der Entwurf für einen neuen Eingangsbereich, der schon von außen auf das Zoo-Erlebnis neugierig macht, zugleich serviceorientiert und übersichtlich ist und zum Verweilen einlädt, ist gefunden. Der neue Eingang wird gemäß dem Slogan des Erlebnis-Zoos "echt anders!".
Durch Verlagerung des Eingangs entstehen neue Flächen
"Der Zoobesuch ist in den letzten Jahrzehnten zum herausragenden Erlebnis geworden. Die Veränderung des Eingangsbereichs ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Attraktivität des Zoos zu steigern. Mit der Verlagerung des Eingangs wird für den Zoo eine weitere Fläche nutzbar", so Hauke Jagau, Regionspräsident und Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender. Zurzeit sind die Kassen, das Service-Center und der Souvenirshop in dem ehemaligen Zoo-Restaurant untergebracht, das abgängig ist und zudem tief im Zoo liegt.
Die Anforderungen an den neuen Eingang
"Mit viel Kreativität und Leidenschaft haben Teams aus Architekten und Landschaftsplanern im Rahmen des Planungswettbewerbs ganz unterschiedliche Ansätze entwickelt, um die verschiedenen Anforderungen an den neuen Zoo-Eingang umzusetzen", so Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Die Vorgaben des Zoos für die Planer waren im wahrsten Sinne tierisch schwierig. Der neue Eingang soll das Thema 'Erlebnis-Zoo' aufnehmen und echten Wiedererkennungswert haben, ohne dabei laut oder aufdringlich zu wirken. Besonderes Augenmerk sollten die Architekten auf die Funktionalität und Flexibilität im Bereich der Kassen und des Service-Counters richten, damit der Zoo auf die schwankenden Besucherzahlen von 250 an einem kalten, ungemütlichen Wintertag bis 12.000 an einem sonnigen Sommer-Sonntag mit entsprechendem Personaleinsatz reagieren kann. Der Gewinnerentwurf besteche durch sein Gesamtensemble "aus einer skulpturalen Gebäudegeste und, bei Integration des alten Baumbestandes, einem hochwertigen Vorplatz als neuer Adresse", befand das Preisgericht. Der Baukörper wirke zudem prägnant und habe einen hohen Wiedererkennungswert.
So funktioniert das neue Gebäude
Das neue Eingangsgebäude besteht aus zwei unabhängigen eingeschossigen Gebäuden mit Glasfronten, die zur Eingangsseite mit einer überhöhten, schräg aufgestellten Dachfigur aus Holz zusammengefügt werden. Weit geöffneten Armen gleich empfängt das V-förmige Gebäude den Zoo-Besucher mit dieser einladenden, weithin sichtbaren Geste. Das Gebäude ist aus allen Ankunftsrichtungen gut erkennbar, durch die V-Form werden die Besucher sowohl von der Straßenbahn als auch vom Parkplatz kommend automatisch zu dem hellen, freundlichen Service- und Kassenbereich geleitet, wobei die großen Glasfronten einen ersten Blick auf das Abenteuer Zoo erlauben. Durch verschiebbare hölzerne Fassadenelemente lassen sich die Besucherströme regulieren, indem sie je nach Besucheraufkommen nicht benötigte Kassen- und Servicebereiche ausblenden, ohne einen geschlossenen Eindruck zu vermitteln.
Tierspuren führen die Besucher ins Abenteuer
Das auskragende Holzdach wirkt als neues Merkzeichen, dient gleichzeitig als Regen- und Witterungsschutz und bildet zur Adenaueralle eine Aktionsbühne. Auf dem großzügigen, barrierefreien Vorplatz bieten grüne Inseln mit erhöhter Einfassung Sitzmöglichkeiten unter dem Schatten spendenden alten Baumbestand, der genauso erhalten wird wie die alte Natursteinmauer an der Ecke Adenaueralle/Fritz-Behrens-Allee. Eine gelungene Symbiose aus Bestehendem und Neuem, so das Preisgericht. Zugleich spannend und verspielt – Spuren verschiedenster Tiere sind in den Boden eingestempelt und lassen kleine und große Besucher auf Spurensuche gehen. Die originalgetreuen Spuren vermitteln schon vor dem Zoobesuch ein Gefühl von den Größenverhältnissen der Tiere.
Baubeginn für 2017 geplant
"Der besondere tierische Clou des neuen Zoo-Eingangsbereiches zeigt sich übrigens aus der Vogelperspektive", verriet der Zoogeschäftsführer. "Von oben betrachtet wirkt das Gebäude wie eine stilisierte Giraffe." Beginn der Bauarbeiten ist voraussichtlich im Frühjahr 2017.
Mitglieder des Preisgerichts
Rudolf Alker, Abgeordneter Region Hannover, Aufsichtsratsmitglied Zoo Hannover GmbH Uwe Bodemann, Baudezernent Stadt Hannover Andreas M. Casdorff, Geschäftsführer Zoo Hannover GmbH Hauke Jagau, Präsident Region Hannover, Aufsichtsratsvorsitzender Zoo Hannover GmbH Karin Kellner, Architektin und Aufsichtsratsmitglied Zoo Hannover GmbH Christoph-Justus Loskant, Abgeordneter Region Hannover, Aufsichtsratsmitglied Zoo Hannover GmbH Annette Malkus-Butz, Architektin, Leiterin Gebäudeservice Region Hannover Prof. Cornelia Müller, Landschaftsarchitektin Berlin Brigitte Nieße, Abgeordnete Region Hannover, Aufsichtsratsmitglied Zoo Hannover GmbH