„Dadurch reagieren wir auf die aktuelle Personalsituation im Busbereich und ermöglichen eine größtmögliche Zuverlässigkeit und Planbarkeit für unsere Fahrgäste”, sagt Elke Maria van Zadel, Vorstandsvorsitzende der Üstra. „Die Maßnahme wurde in enger Absprache mit der Region Hannover als Aufgabenträgerin getroffen und gilt bis mindestens zum Ende des Jahres.“
Betroffene Linien
Die Entscheidung der Fahrplananpassung basiert auf einer detaillierten Analyse in Relation zur Taktung auf den betroffenen Linien. Dadurch werden die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich gehalten. Durch die geplante Anpassung entfallen etwa 5% der Gesamtfahrten.
Die Fahrplananpassung verteilt sich auf folgende taktstarke Linien:
100, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 128, 134, 137, 200, 373 und 800. Die weiteren rund 30 Linien der Üstra sind nicht betroffen und fahren nach dem bereits bekannten Fahrplan.
Durch die bewusste Aufteilung der Anpassung kann die Üstra weiterhin ein starkes Netzwerk an Verbindungen in der Region Hannover anbieten.
Für viele Linien, bei denen Anpassungen notwendig sind, wurden bereits effiziente Alternativen identifiziert. So können beispielsweise die Bedienungslücken der Linie 134 am Sonntag durch die Linie 128 und die der Linie 137 durch die Linie 127 ausgeglichen werden. Diese geplanten Anpassungen garantieren, dass die Fahrgäste weiterhin flexibel und komfortabel ihr Ziel erreichen.
Neue Fahrpläne auf uestra.de und Üstra-App
Durch die Fahrplananpassungen werden spontane Fahrtausfälle deutlich minimiert, wodurch eine höhere Verlässlichkeit des Fahrplans gewährleistet wird. Die geplanten Änderungen werden über alle Kanäle ausführlich kommuniziert, um sicherzustellen, dass die Fahrgäste rechtzeitig und umfassend über die Anpassungen informiert sind.
Die neuen Fahrpläne werden mit Beginn der Gültigkeit, also ab dem 26. August 2024, automatisch in den digitalen Fahrtauskünften (beispielsweise in der Üstra-App und auf uestra.de) abrufbar sein. Die Aushangfahrpläne an den Haltestellen werden ebenfalls schnellstmöglich aktualisiert.
Der Üstra Kundenservice steht zudem für alle Rückfragen zur Verfügung, um Unterstützung und weitere Informationen anzubieten. Das Üstra-Servicecenter ist vor Ort in der Karmarschstraße 30/32, in 30159 Hannover, von Montag bis Freitag (09:30 - 20:00 Uhr) und Samstag (09:30 - 18:00 Uhr) erreichbar. Außerdem können sich Fahrgäste bei Bedarf per E-Mail (info@uestra.de) oder telefonisch (0511 590-9000) melden.
Warum bedarf es einer Fahrplananpassung?
Mit der Anpassung reagiert die Üstra auf die angespannte Personalsituation im Stadtbusbereich. Neben dem allgemeinen Fachkräftemangel sind die Fahrerinnen und Fahrer seit mehreren Jahren extremen Zusatzbelastungen ausgesetzt. Nach der Corona-Pandemie sorgten der Brand und der anschließende Auf- und Umbau auf dem Busbetriebshof Mittelfeld sowie der damit verbundene Umzug auf einen Ersatzbetriebshof für erschwerte Arbeitsbedingungen im Busbereich. Bei vielen Fahrerinnen und Fahrern haben sich Überstunden angehäuft, die aktuell abgebaut werden müssen. Diese angespannte Personallage wurde durch einen zeitweise erhöhten Krankenstand zusätzlich belastet.
Um die notwendigen Personalbedarfe zu decken, laufen sowohl das Recruiting als auch die Ausbildung neuer Fahrerinnen und Fahrer bei der Üstra auf Hochtouren. Die Kurse in der internen Busfahrschule sind voll ausgelastet. Allerdings dauert es mindestens sechs Monate, bis neue Fahrerinnen und Fahrer ausgebildet sind.
Für Denise Hain, Üstra-Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal, ist der angepasste Fahrplan ein wichtiger Schritt für die Fahrgäste, aber auch für die Fahrerinnen und Fahrer: „Sollte es im Busbereich durch die aktuellen Umstände zu einer dauerhaften Überbeanspruchung unseres Personals kommen, führt dies aus Unternehmenssicht zu häufigen und unvorhersehbaren Ausfällen von Busfahrten. Wir müssen an dieser Stelle auch unsere Fahrerinnen und Fahrer schützen: Wenn unser Fahrpersonal überlastet ist, beeinträchtigt dies die Zuverlässigkeit des ÖPNVs in der Region Hannover und führt zu großer Unzufriedenheit sowohl bei unseren Fahrgästen als auch bei unseren Fahrerinnen und Fahrern.“
Ausblick und zukünftige Anpassungen
Die Anpassung des Busfahrplans ist ein Schritt, um die Qualität und Zuverlässigkeit des Verkehrsangebots zu gewährleisten. Indem die Anzahl der Fahrten angepasst wird, können die verfügbaren Ressourcen effektiver genutzt werden, um einen stabilen Fahrplan anzubieten. Die Anpassung des Fahrplans ermöglicht der Üstra, eine nachhaltige Lösung für die aktuellen Herausforderungen zu entwickeln. Es können Ressourcen geschont und gleichzeitig die Voraussetzungen für eine schrittweise Wiederaufnahme des regulären Fahrplans geschaffen werden, sobald die Personalsituation dies zulässt.
Der angepasste Fahrplan gilt zunächst bis Ende 2024. In Rücksprache mit der Region Hannover werden die Entwicklungen genau beobachtet, um langfristig wieder zum ursprünglichen Fahrtangebot zurückzukehren.
(Veröffentlicht am 23. August 2024)