Vier Projektanträge am Leibniz Forschungszentrum Inclusive Citizenship sind bewilligt und und erhalten Förderungen mit einem Gesamtvolumen von 1,25 Millionen Euro.
Großer Erfolg für das Leibniz Forschungszentrum Inclusive Citizenship der Leibniz Universität Hannover (LUH): Die Europäische Kommission hat vier Projektanträge bewilligt und fördert diese mit einem Gesamtvolumen von 1,25 Millionen Euro. Die neuen Forschungsvorhaben unter der Gesamtleitung von Prof. Dirk Lange setzen die Schwerpunkte bei den Themen Klimawandel und Bildung.
Schools Go Green
Eine eigene Klimastrategie für Schulen? Das Projekt Schools Go Green hat genau das zum Ziel, da Schulen eine wichtige Rolle bei der Förderung sozialen Wandels und einer nachhaltigen Entwicklung spielen. Zunächst sollen Konzepte für Lehrende entwickelt werden, damit diese ihr Profil im Umgang mit den Themen Umwelt und Ökologie im Unterricht stärken und mit den Kindern erarbeiten können. Infolgedessen werden Schülerinnen und Schüler so gefördert, dass sie im täglichen Leben informierte und verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen können (z.B. bewusstes Sparen von Ressourcen, nachhaltige Lebensmittel- und Mobilitätsentscheidungen). Von Beginn an sollen klimafreundliche Denkweisen gefördert werden, die zum Schutz der Umwelt und zur Verhinderung des Klimawandels beitragen. Dabei sollen auch ethische und soziale Überlegungen berücksichtigt werden. Das Vorhaben richtet sich an Schulkinder bis zwölf Jahre, Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen. Hinter Go Green steht ein Konsortium aus sieben Einrichtungen (darunter Universitäten und Schulen), die das Projekt gemeinsam erarbeiten werden.
AGRIPOL
Das, was wir essen, hat Einfluss auf den Klimawandel und das Artensterben. Um diese Zusammenhänge umfassend zu verstehen und alternative Handlungswege zu zeigen, entwickelt das AGRIPOL Team – bestehend aus Beschäftigten an Universitäten, NGOs, Bildungseinrichtungen und Berufsschulen aus vier europäischen Ländern – eine Blended-Learning Fortbildung für Lehrende an Berufsschulen.
Das Projekt nimmt zum einen die individuelle Ebene unter unterschiedlichen Fragestellungen in den Focus: Wie kann eine Verhaltensänderung initiiert werden? Wie können neue Verhaltensweisen – beispielsweise hinsichtlich umweltfreundlicherer Ernährung - langfristig beibehalten werden? Gleichzeitig geht es aber auch um die strukturelle Ebene: die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP). Die GAP wurde bislang dafür kritisiert, dass sie negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die neue Periode der GAP startet 2021 und wird momentan verhandelt. Im AGRIPOL Projekt ist geplant, die Inhalte der GAP nach den didaktischen Prinzipien der Problem- und Lebensweltorientierung aufzubereiten: Welche Wirkung wird die gemeinsame EU-Agrarpolitik haben? Ist sie grundlegend anders, z.B. nachhaltiger? Welche Interessengruppen waren an ihrer Entstehung beteiligt?
CiviMatics
CiviMatics ist ein Projekt, das die Ansätze politischer und mathematischer Bildung im Rahmen interdisziplinärer Lehrangebote für Lehramtsstudierende verbindet. Am Beispiel aktueller gesellschaftlicher Probleme, wie etwa dem Klimawandel, sollen neue, didaktische Zugänge für die universitäre Lehrkräfteausbildung entwickelt werden. Das Ziel ist, zukünftige Lehrkräfte der Mathematik und der Gesellschaftswissenschaften in den Verflechtungen zwischen Mathematik und Politik zu schulen und die Relevanz interdisziplinärer Zugänge aufzuzeigen. In diesem Rahmen soll unter anderem der mathematische Modellierungskreislauf durch Ansätze der Politikdidaktik ergänzt werden, um so einen Ansatz der normativen Modellierung zu begründen. Das Projekt findet in europäischer Kooperation mit Partnern aus Österreich, Rumänien und Norwegen statt.
STEPin
Das STEPin-Projekt möchte Eltern dabei unterstützen, Vorbilder für ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu werden und sie für die vielfältigen Faktoren von Missbrauch des Internets und potenziellen Suchtgefahren zu sensibilisieren. In Kontexten von Erwachsenen- und Weiterbildung werden Konzepte und einsatzfähige Materialien entwickelt, um diesen Themen angemessen begegnen zu können. Hierzu zählen ein breit aufgestelltes Webmapping, um länderübergreifende Rahmenrichtlinien zu erfassen, ebenso wie eine umfangreiche Materialsammlung, die insbesondere Lehrkräften in der Erwachsenenbildung dabei helfen soll, die Themen von Internetsucht- und missbrauch in ihren Angeboten zu integrieren.