JugendKulturMentoring

50 Jugendliche erhalten "Kompetenznachweis Kultur"

Insgesamt 50 Jugendliche wurden am Donnerstag, dem 6. März, für ihren ehrenamtlichen Einsatz mit den „Kompetenznachweisen Kultur“ geehrt. Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender überreichte die Zertifikate.

50 Jugendliche wurden für ihren ehrenamtlichen Einsatz mit den „Kompetenznachweisen Kultur“ geehrt.

Neben diesem bekannten Programm wurde im Anschluss auch das Projekt „Medienmentoring“ im Freizeitheim Vahrenwald/Lernoase als Teil des JugendKulturMentoring vorgestellt. Darüber hinaus haben auch weitere Beratende des „Kompetenznachweis Kultur“ ihr Zertifikat erhalten. Für die musikalische Begleitung sorgte das Duo Naima Dortmund und Konstantin Stemme von der Waldorfschule Maschsee.

Die individuellen Kompetenzprofile „Kompetenznachweis Kultur“ sind an rund 50 Jugendliche aus folgenden Projekten vergeben worden:

Lesementoring

Im Lesementoring-Programm, das nun schon seit 20 Jahren ein fester Bestandteil der kulturellen Bildungsarbeit der Stadt Hannover ist, haben im vergangenen halben Jahr 44 Schüler*innen von weiterführenden Schulen (Gymnasium, IGS) Grundschulkinder betreut und mit ihnen jede Woche eineinhalb Stunden Lesen trainiert, sie zum Lesen motiviert, mit ihnen gespielt und dabei digitale Medien zur Motivation und Förderung eingesetzt.

Die Jugendlichen bringen in das Projekt viele Kompetenzen ein und gewinnen auch einige dazu:

  • Verantwortungsbewusstsein für die Leitung einer Kindergruppe ist Grundvoraussetzung,
  • Durchhaltevermögen,
  • Empathie für die Interessen und die Stimmungen der Kinder,
  • Planungs- und Organisationsfähigkeiten für die Lesementoring-Stunden und das Lesefest,
  • Teamgeist in der Zusammenarbeit mit der/dem Co-Mentor*in und dem Mentor*innenteam,
  • Motivationstalent bei der Leseförderung,
  • Konfliktfähigkeit,
  • Kommunikationstalent,
  • Flexibilität im Umgang mit den Kindern und Reflexionsfähigkeit bei den Feedbackgesprächen mit den Projektdozent*innen.

Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender

„Der Erfolg des preisgekrönten Programms liegt vor allen Dingen in der langjährigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen und Fachkräfte. Durch dieses Engagement ist das Lesementoring eine nicht mehr wegzudenkende Größe in der Zusammenarbeit von Stadtbibliothek, Stadtteilkultur, Grundschulen und weiterführenden Schulen geworden. Derzeit sind sechs weiterführende Schulen und sieben Grundschulen beteiligt. Insgesamt wurden in den vergangenen 20 Jahren circa 2.000 Zertifikate an Jugendliche vergeben, mehr als 5.000 Kinder haben von der Arbeit der Jugendlichen profitiert“, betonte Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender bei der Verleihung.  

Einführung in das JugendKulturMentoring

Das Modellvorhaben JugendKulturMentoring, ein Pilotprojekt seit 2023, ist auf drei Jahre angelegt und wird aus dem Kulturentwicklungsplan mitfinanziert. Auf Grundlage des erfolgreichen Programms Lesementoring werden neue Modelle des JugendKulturMentorings erprobt. Die vorwiegend schulischen Strukturen sollen in informelle Bildungskonzepte überführt und an bestehende Strukturen aus Schule, Jugendarbeit und Stadtteilkultur angebunden werden. Das Ziel: Jugendliche werden sich ihrer kulturellen Tätigkeit und Kompetenz bewusst und geben sie an andere Zielgruppen weiter („peer to peer“-Gedanke).

„Medienmentoring“ im Freizeitheim Vahrenwald/Lernoase

Im Medienmentoringprogramm der Lernoase im Freizeitheim Vahrenwald beschäftigten sich im vergangenen Halbjahr drei Jugendliche mit Senior*innen aus dem Stadtteil und unterstützten sie dabei, einen Zugang zu ihren digitalen Kommunikationsgeräten zu gewinnen. Das gemeinsame Lernen orientiert sich situativ aus den individuellen Fragen und dem persönlichen Lerntempo der Interessent*innen.

Die Senior*innen kommen mit ihren eigenen mobilen Endgeräten, wie ihren Smartphones, Tablets beziehungsweise Laptops in die Lernoase. Die medienpädagogische Vorgehensweise stellt die jungen Erwachsenen vor kreative medienpädagogische Herausforderungen: Die spontanen Fragen der älteren Lernenden werden an die Medienmentor*innen herangetragen, sodass die Mentor*innen vor allem bereit sein müssen, ad-hoc die eins-zu-eins-Beratungen zu meistern.

Diese Rahmenbedingungen fördern die Offenheit, Flexibilität sowie sprachliche Kreativität und Ausdruckskraft der Jugendlichen. Sie lernen die Unterschiede des Umgangs mit gleichen Herausforderungen, wie Fragen zu Mobilität, Freizeitgestaltung und Pflege von Kontakten, kennen. Sie lernen ihr - meist unbewusstes digitales Wissen - an die älteren Menschen zu vermitteln und dabei Ruhe, Geduld und Empathie zu zeigen. Diese individualisierte Herangehensweise ist einer der Methodengrundsätze der sozialen Lernformate in der Lernoase. Das Medienmentoring findet in Kooperation mit der Ricarda-Huch-Schule im Freizeitbereich der Jugendlichen statt.

Verleihung der Zertifikate an kulturschaffende Berater*innen des „Kompetenznachweis Kultur“ aus Hannover

Für die professionelle Begleitung der Jugendlichen werden Fachkräfte eingesetzt, die das vierschrittige Verfahren der Kompetenzermittlung beherrschen. In einer ganzjährigen Qualifizierung, die einen Theorie- und einen Praxisteil beinhaltet, lernen die Berater*innen das vielschichtige Verfahren, das von der Bundesvereinigung Kultureller Kinder- und Jugendbildung (BKJ) entwickelt wurde, kennen und anwenden.

Die kulturelle Kinder- und Jugendbildung der Stadtteilkultur in der Landeshauptstadt Hannover bietet seit März 2021 diese Fortbildungen jährlich an. Vier engagierte Kulturtätige haben diese Fortbildung erfolgreich absolviert und erhielten heute ihr Zertifikat.

Der Kompetenznachweis Kultur ist ein von der BKJ entwickelter Bildungspass und ein anerkanntes Instrument in der kulturellen Bildung.

Ausbilddung zum/zur JugendKulturMentor*in

Interessent*innen und Kurzentschlossene können sich in einem zentralen JugendKulturMentoring-Projekt im Sommerhalbjahr zum/zur JugendKulturMentor*in ausbilden lassen und dadurch den „Kompetenznachweis Kultur“ erhalten.

Start des Projektes ist Donnerstag, 13. März 2025, um 14 Uhr. Interessent*innen melden sich bitte bei Laura van Joolen, kulturelle Kinder- und Jugendbildung: laura.vanjoolen@hannover-stadt.de.