Einsatz für Teilhabe

Stadt Hannover startet Kampagne gegen Einsamkeit

Mit dem Slogan „Wir sind da – Mach mit!“ startet die Stadt zum internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober eine Kampagne, die für Einsamkeit bei älteren Menschen sensibilisieren und das Thema aus der Tabu-Zone holen soll. Im Aktionszeitraum 4. bis 18. November gibt es dazu im gesamten Stadtgebiet Veranstaltungen. 

Das Projekt steht im Zusammenhang mit einer Initiative des Bundesfamilienministeriums, das im vergangenen Sommer das Thema Einsamkeit in den Fokus nahm, sowie Kommunen dazu einlud, sich daran zu beteiligen.

In Hannover liegt der Anteil der Menschen mit sechzig Jahren und älter bei etwa 138.000 Personen, fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung Hannovers. In gut 169.000 Haushalten lebt nur eine Person, darunter viele Ältere*. Zudem zeigen die Erfahrungen in der Seniorenarbeit der Landeshauptstadt Hannover, dass Gefühle der Einsamkeit bei Senioren ein großes Thema sind. Grund für die Stadt, dem mit einem Netzwerk aus Kooperationspartnern entgegenzuwirken. 

„Mit dem Motto der Kampagne wollen wir Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind, ansprechen und einbeziehen, ihnen das Gefühl geben, das sie eben nicht allein sind. Wir wollen die Quartiere, die Nachbarschaft dazu einladen, genau hinzusehen und ins Gespräch zu kommen. Teilhabe soll ganz niedrigschwellig möglich sein. Gleichzeitig ist es auch Werbung für das Ehrenamt“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay zum Start.

Anmeldungen über Webseite wirsindda-hannover.de 

Ab sofort können Interessierte sich auf der Webseite Wirsindda-Hannover.de über die verschiedenen Veranstaltungen, die vom 4. bis 18. November überall in Hannover stattfinden, informieren. Es kommen kontinuierlich weitere Veranstaltungen hinzu. Ebenso können Interessierte, die ein eigenes Veranstaltungsformat umsetzen wollen, ihre Veranstaltung über diesen Weg anmelden, sei es ein kleines Nachbarschaftsfest, eine gemütliche Kaffeerunde, ein schönes Konzert oder ein interessanter Vortrag. Befüllbare Plakate im Kampagnendesign sowie Flyer zum Bewerben der eigenen Veranstaltung stehen auf der Webseite zur Verfügung. Nachbarschaften, Hausgemeinschaften, Vereine und Verbände - alle sind mit ihren Aktionen und Veranstaltungen willkommen. Die Kampagne wird im Aktionszeitraum vom 4. bis zum 18. November im gesamten Stadtgebiet über verschiedene Kanäle beworben und sichtbar sein.

Angebote und Aktionen

„Wir bieten gemeinsam mit vielen sozialen Partnern in Hannover schon jetzt viele Angebote für Engagement, Teilhabe und Beratung an. Mit der Kampagne wollen wir diese nochmal sichtbarer machen, beispielsweise auch in der Ansprache von älteren Menschen mit Migrationsbiographie,“ erläuterte Sozialdezernentin Sylvia Bruns.

Ab Anfang November werden mobile Teams des Kommunalen Seniorenservice Hannover (KSH) Menschen an Orten im Quartier wie Supermärkten, Wochenmärkten, Apotheken, Ärztehäusern ansprechen, um diejenigen zu erreichen, die „schwer erreichbar“ sind. Sämtliche Angebote in den Stadtbezirken können von Interessierten besucht werden – eine spontane Teilnahme ist in den Kampagnenwochen möglich und soll die Schwelle senken, aktiv die Gemeinschaft zu suchen. 

Veranstaltung des Seniorenbeirats am 1. Oktober 

Der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Hannover lädt am 1. Oktober 2024 von 14 bis 17 Uhr in die Volkshochschule (VHS) zum Internationalen Tag der älteren Menschen ein. Die Informationsveranstaltung mit Vorträgen, Informationsständen und Musik gibt erste Informationen gegen Einsamkeit und für ein „Miteinander in Hannover“. 

Hintergrund

Der Kommunale Seniorenservice Hannover (KSH) im Fachbereich Senioren setzt die Kampagne mit den Mitgliedern des Verbundnetzwerks Seniorenarbeit und Quartiersallianzen (VSQ) um, das sind die Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V., Caritasverband Hannover e.V., DRK-Region Hannover e.V., Diakonisches Werk Hannover gGmbH, MigrantInnenSelbstOrganisationen (MISO)-Netzwerk Hannover e.V., Paritätischer Wohlfahrtsverband Region HannoverSoVD, Sozialverband Deutschland-Kreisverband Hannover-Stadt und derSeniorenbeirat der Landeshauptstadt Hannover. 

*Quelle: LHH, Sozialbericht 2023, S. 9, 20.