Lesen ist wieder aktuell. Auf der Frankfurter Buchmesse werden jedes Jahr mehr neue Bücher vorgestellt. Buchhändler helfen ihren Kunden bei der Orientierung im Mediendschungel, beraten bei der Auswahl und geben durch geschickte Präsentation von Büchern neue Anregungen.
"Empfehlen Sie mir doch mal was!" – Mit dieser Aufforderung müssen Buchhändler und Buchhändlerinnen täglich rechnen. Angesichts der Fülle des Angebots an Romanen, Sachbüchern und Multi-Media-Produkten sollen sie die Kunden fachkundig beraten und ihnen Orientierung bieten. Und das in möglichst allen Bereichen des Sortiments, von Belletristik bis Fachliteratur. Eine Herausforderung, die sich auch in den Inhalten der Ausbildung widerspiegelt: An der BBS Handel der Region Hannover stehen sowohl Rechnungswesen als auch Literaturgeschichte auf dem Lehrplan der angehenden Buchhändler.
Der klassische Beruf des Buchhändlers hat sich in den letzten Jahren zunehmend in Richtung des "Medienhändlers" entwickelt. Neben dem Verkauf und der Präsentation von Büchern beraten sie ihre Kunden auch beim Kauf von Zeitschriften, CD-ROMs und Schreibwaren. Ein hohes sprachliches Ausdrucksvermögen, gepflegtes und selbstsicheres Auftreten und Kontaktfreudigkeit sind wichtige Voraussetzungen. Da "Buchhändler" zu den kaufmännischen Berufen gehört, sollten Bewerber auch Interesse an EDV, Marketing, Vertriebs- und Rechnungswesen mitbringen. Als formale Voraussetzung wird mindestens der qualifizierte Hauptschulabschluss verlangt. In der Regel haben die Auszubildenden aber meist die Mittlere Reife oder das Abitur bestanden.
Für Daniela True (20) hielt ihre Ausbildung in einer hannoverschen Buchhandlung neben dem kaufmännischen Aspekt noch eine weitere Überraschung bereit: "Vielen ist nicht bewusst, dass Buchhändler ein körperlich anstrengender Beruf ist: Man ist Langstreckenläufer und Gewichtheber in einer Person!" Danielas Mitschülerin Stella wusste bereits vor Ausbildungsbeginn, was auf sie zukommt. Während ihres Studiums hatte die 28-Jährige bereits in einer Buchhandlung gejobbt. Für sie ist wichtig, dass ihr Ausbildungsbetrieb ihr den Wechsel durch die Filialen ermöglicht und sie möglichst viele Bereiche des Sortiments kennen lernt. In einer Hinsicht sind sich Daniela und Stella einig: "Ein guter Ausbildungsbetrieb bietet den Azubis auch Einblicke in Bereiche, die in der Berufsschule kaum oder gar nicht vorkommen. Man sollte seine Kollegen mit Fragen löchern können!"
Nach der Ausbildung können Buchhändler im verbreitenden Handel tätig werden. Dazu gehören neben dem Verlags- und Sortimentsbuchhandel auch der Großhandel und Antiquariate. Auch Verlage bieten im Lektorat, Marketing oder in der Herstellung gute Berufsausichten für junge Buchhändler. Das Gehalt wird durch die Tarifverträge in den einzelnen Bundesländern geregelt und beträgt für Berufseinsteiger 1.100 bis 1.200 Euro brutto.
Berufsinformationszentrum (BiZ)
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