Die Region Hannover stellt in lockerer Folge Ausbildungsberufe vor, diesmal: Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte.
Die Nase läuft, der Rücken schmerzt, der Schädel brummt – wenn sich bei einem Menschen Krankheitssymptome bemerkt machen, ist der Gang in die nächste Apotheke vorprogrammiert. Dass der Kunde vor Ort eine Vielfalt an Medikamenten vorfindet, ist unter anderem Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) zu verdanken – denn sie sind für jede gut sortierte Apotheke unabdingbar. „PKA bestellen Arzneimittel, kontrollieren diese, zeichnen sie aus und sortieren sie in die Regale ein. Zudem erledigen sie Büro- und Verwaltungsaufgaben, verkaufen apothekenübliche Waren und wirken bei Verkaufsförderungsmaßnahmen mit“, erklärt Martina Teske, Fachbereichsleiterin an der Alice-Salomon-Schule.
Für die verantwortungsvolle Aufgabe, den Bestand von Arzneimitteln und frei verkäuflichen Pharmaprodukten in Apotheken zu kontrollieren und den Vorrat zu gewährleisten, müssen angehende PKA besonders organisatorisches, mathematisches und kaufmännisches Verständnis mitbringen sowie wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen. Vorausgesetzt wird auch das Interesse an Gesundheits-, Kosmetik- und Ernährungsfragen sowie an den pflanzlichen Bestandteilen von Arzneitees. PKA sollten zudem eine gewisse Portion an Verhandlungsgeschick und Selbstbewusstsein haben: „Bei den Telefonaten mit Mitarbeitern aus dem pharmazeutischen Großhandel ist Offenheit und wenig Scheu angesagt“, sagt Melina Mädel, die im 1. Ausbildungsjahr ist. „Allerdings wächst man mit den Aufgaben, so dass man die Angst schnell verliert“, so die 20-Jährige weiter.
Auch wenn der Umgang mit Menschen für PKA keine Überwindung kosten sollte, stellt die Auszubildende Agnes Botzet klar: „Wir haben wenig Kontakt mit Kunden.“ Denn PKA dürfen zwar apothekenübliche Waren wie Kosmetika und Verbandstoffe verkaufen – jedoch keine Arzneimittel. Dies ist den Apothekerinnen und Apothekern sowie den Pharmazeutisch-technischen Assistenten und Assistentinnen (PTA) vorbehalten. Und auch die Herstellung von Eigenerzeugnissen liegt nicht in der Verantwortung der PKA. Stattdessen stehen Büro- und Verwaltungsarbeiten, wie Buchungs- und Bestellaufgaben und das Bearbeiten von Listen, Tabellen und Statistiken klar im Vordergrund. Für Aydan Yesiltepe, ebenfalls im 1. Ausbildungsjahr, kein Grund sich vor Apothekern und PTA zu verstecken: „Ohne uns würde das Alltagsgeschäft und der Verkauf nicht laufen.“
Die bundesweit geregelte dreijährige Ausbildung wird im Bereich der Freien Berufe überwiegend in öffentlichen Apotheken oder Krankenhausapotheken angeboten. Aufgrund der kaufmännischen und pharmazeutischen Ausbildung sind PKA nicht zwingend an die Apotheke als Arbeitsplatz gebunden. Sie können unter anderem auch in Drogeriemärkten oder im pharmazeutischen Großhandel tätig werden. Die Bruttogrundvergütung liegt etwa zwischen 1.600 und 1.900 Euro im Monat.
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