Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat der Avacon Natur GmbH das Erlaubnisfeld „Kronsberg“ bei Hannover zugeteilt. Damit kann das Unternehmen erkunden, ob sich dort tiefengeothermische Projekte für die Wärmegewinnung zur kommerziellen Nutzung in Hannover umsetzen lassen könnten.
Die Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme zu gewerblichen Zwecken ist zunächst vom 1. September 2024 bis zum 31. August 2028 auf vier Jahre befristet. Das Erlaubnisfeld „Kronsberg“ ist rund 70 Quadratkilometer groß und erstreckt sich im Südosten von Hannover zwischen Laatzen, Bemerode, Anderten und Sehnde.
Den Antrag auf Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme hatte die Avacon Natur GmbH im Februar dieses Jahres gestellt. Nachdem das LBEG den Antrag geprüft und der von der Fläche betroffenen Region Hannover Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben hatte, hat es nun die Erlaubnis erteilt. Die Erlaubnis gibt dem Unternehmen nun das grundsätzliche Recht, die Aufsuchung vorzunehmen. Tatsächliche Aufsuchungshandlungen dürfen allerdings erst nach Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne erfolgen, für die unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig ist.
Die Avacon Natur GmbH sieht in dem Feld Möglichkeiten, tiefengeothermische Projekte für die Wärmegewinnung zur kommerziellen Nutzung in Hannover umsetzen zu können.
Das LBEG ist der Geothermiedienst des Landes Niedersachsen.
Weitere Informationen
Bei einer bergrechtlichen Erlaubnis handelt es sich um das grundlegende Recht, in einem festgelegten Gebiet einen bestimmten Rohstoff (z.B. Erdwärme) aufsuchen zu dürfen. Damit sind dem Inhaber noch keine technischen Maßnahmen gestattet. Ziel einer Aufsuchung von Erdwärme ist es, geeignete geologische Schichten für die Energiegewinnung durch Tiefengeothermie zu finden. Weitere Informationen zum Thema Bergbauberechtigungen sind auch online unter https://lbeg.info/?pgId=9&WilmaLogonActionBehavior=Default verfügbar.
Aktuell hat das LBEG 28 Erlaubnisse zur Aufsuchung von Erdwärme (gewerblich) erteilt, 23 in Niedersachsen, drei in Schleswig-Holstein, eine in Hamburg und eine in Bremen.
Das LBEG ist neben seiner Eigenschaft als Bergbehörde auch Niedersächsischer Geothermiedienst (NGD), der fachlich neutral und wirtschaftlich unabhängig zu oberflächennaher und tiefer Geothermie berät sowie geowissenschaftliche Grundlagen schafft und pflegt.
Das LBEG unterstreicht dabei die Bedeutung der Geothermie als regenerative Energiequelle und bietet regelmäßig Veranstaltungen für die Allgemeinheit und das Fachpublikum an – so zum Beispiel die Norddeutsche Geothermietagung im Sommer dieses Jahres und den „Tag der Geothermie“, der das nächste Mal wieder 2025 am Hauptsitz des LBEG in Hannover stattfinden soll.