Auch in der Regionsverwaltung und der Landeshauptstadt Hannover
Assistenzhunde sind in öffentlichen Gebäuden willkommen
Die Kampagne „Assistenzhundfreundliche Kommune“ findet Unterstützung bei den Verwaltungen von Region und Landeshauptstadt Hannover. Assistenzhunde sind in allen Dienstgebäuden willkommen.

Im Alltag von Menschen mit Beeinträchtigungen sind Assistenzhunde neben Blindenführhunden wichtige Unterstützer. Betreten sie öffentlicher Gebäude, stoßen sie aber noch häufig auf Unverständnis oder gar Ablehnung. Denn Hunde sind in öffentlichen Gebäuden mit Publikumsverkehr generell verboten. Für Assistenzhunde mit entsprechendem Abzeichen gilt das jedoch nicht: Anerkannte Assistenzhunde sind im rechtlichen Sinne medizinische beziehungsweise partizipatorische Hilfsmittel.
Die Regionsverwaltung und die Stadtverwaltung wollen das Bewusstsein schärfen
Einigen Menschen ist scheinbar nicht bewusst, dass es neben Blindenführhunden auch Assistenzhunde für andere Einschränkungen gibt. Assistenzhunde haben durch spezielle Trainings Fähigkeiten, Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen, oft ohne dass die Behinderung sichtbar ist.
Der Verein Pfotenpiloten hat deshalb für alle Menschen mit Assistenzhund-Bedarf eine bundesweite Kampagne gestartet. „Assistenzhund willkommen“ heißt sie und ihr Ziel ist es, öffentliche Träger, Einrichtungen und Institutionen in Zukunft besser zu sensibilisieren für Menschen mit Beeinträchtigungen, die einen Assistenzhund brauchen.
Die Regionsverwaltung und die Verwaltung des Landeshauptstadt unterstützen diese Aktion. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hat zum Auftakt einen Sticker am Haupteingang des Neuen Rathauses angebracht. „Wir müssen das Bewusstsein für ein stärkeres Miteinander ohne Ausgrenzung schärfen. Mit dem Beitritt zur Kampagne sichern wir die Rechte der Menschen und heißen sie in allen städtischen Dienstgebäuden zusammen mit ihren Assistenzhunden herzlich willkommen“, so Onay.

Die Landeshauptstadt Hannover wird zur assistenzhundfreundlichen Kommune (v.l. n.r.): Oberbürgermeister Belit Onay, Dr. Hannah Reuter, Verein Pfotenpiloten e.V., mit ihrer Hündin Deika und Andreas Mangelsdorf, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Hannover.
Regionspräsident Steffen Krach, der auch Schirmherr der Aktion ist, hat einen Kampagnen-Aufkleber an den Haupteingang des Regionshauses geklebt. „Wir setzen damit ein klares Zeichen für die Inklusion und hoffen auf viele Nachahmer*innen von öffentlichen Institutionen!“, sagte Krach. Auch die Beauftragten für Menschen mit Behinderung von Stadt und Region, Andreas Mangelsdorf und Sylvia Thiel, freuen sich über das gesetzte Zeichen.

„Assistenzhund Willkommen“ – Regionspräsident Steffen Krach, Therese Fleßner mit ihrem Assistenzhund Folke (Mitte) und Sylvia Thiel, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Region Hannover, beim Kampagnen-Auftakt vorm Regionshaus.
Seit dem Kampagnen-Start kennzeichnen die Regionsverwaltung und die Stadtverwaltung Hannover also nach und nach all ihre Gebäude mit Aufklebern und gehen dann auf weitere öffentliche Träger zu.
Der Verein Pfotenpiloten e.V. hofft, dass sich auch Einrichtungen des Einzelhandels, von Gastronomie und Hotellerie, aus dem Kulturbetrieb und dem medizinischen Bereich der Kampagne anschließen.
Assistenzhunde helfen
bei diversen Einschränkungen
Assistenzhunde sind speziell darauf trainiert, Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen – oft, ohne dass ihre Behinderung sichtbar ist: Assistenzhunde können zum Beispiel Anzeichen eines Epilepsieanfalls frühzeitig erkennen, Diabetiker*innen vor Schwankungen des Blutzuckers warnen oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bei alltäglichen Aufgaben helfen. Auch bei Autismus, Demenz, schweren Allergien oder Hörverlust kommen sie zum Einsatz und bieten den betroffenen Menschen Orientierung und Sicherheit.
Zur Erkennung: Hunde brauchen
Abzeichen oder Ausweis
Grundsätzlich gilt: Assistenzhunde dürfen überall dort mit hinkommen, wo man auch mit Straßenschuhen hindarf. Wenn Menschen mit ihren Assistenzhunden ihre Zutrittsrechte nach dem Behindertengleichstellungsgesetz in Anspruch nehmen wollen, müssen die Tiere allerdings ein Abzeichen tragen. Wer seinen Hund nicht kennzeichnen kann oder will, muss einen Assistenzhundeausweis für ihn dabeihaben. Das gilt seit dem 1. Januar 2025.
Über die Kampagne „Pfotenpiloten – Assistenzhundfreundliche Kommune“
„Pfotenpiloten“ ist eine bundesweite Initiative, die Kommunen dabei unterstützt, sich als assistenzhundfreundlich auszuweisen. Die Kampagne stellt Aufklärungsmaterial bereit, begleitet teilnehmende Kommunen bei der Sensibilisierung der Mitarbeitenden und verzeichnet alle assistenzhundfreundlichen Orte der Kommune in der interaktiven
Online-Karte „DogMap“. Um das Engagement vor Ort zusätzlich sichtbar zu machen, erhält die Kommune auf der Internetseite der Pfotenpiloten einen Eintrag in die Karte der offiziell assistenzhundfreundlichen Kommunen Deutschlands.