Landschaftstypen

Geheimnisvolle Moore

Das Tote Moor im Naturpark Steinhuder Meer

Das Moor ist ein Lebensraum, der die Menschen seit je her ängstigt und fasziniert zugleich. Besonders geheimnisvoll erscheint es, wenn Nebelschwaden durchziehen. Gleich mehrere Moorgebiete befinden sich im Naturpark, darunter das größte zusammenhängende Hochmoor der Region Hannover – das Tote Moor.

Wichtiger Lebensraum für Spezialisten

Es ist mit etwa 2.300 Hektar das größte Hochmoor der Region Hannover und bietet zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Hier gedeihen wahre Spezialisten wie Torfmoose, Wollgras und Sonnentau.

Sonnentau – Spezialist aus Mangel

Sonnentau mit Blüte

Im Moor ragen inmitten von Torfmoospolstern zierliche Stängel mit kleinen weißen Blüten aus Blattrosetten empor. Es sind Arten des Sonnentaus. An ihren Blättern sitzen lange klebrige Drüsenhaare, auch Tentakeln genannt, mit denen der Sonnentau Insekten fängt. Klebt ein Insekt an den Tentakeln fest, krümmen sie sich zur Blattoberfläche und drücken die Beute gegen kürzere Drüsenhaare. Diese sondern Verdauungsenzyme ab, zersetzen das Tier und nehmen die so gewonnen Nährstoffe auf. Deshalb kann der Sonnentau auf dem Extremstandort "Moor" gedeihen.

Beeindruckend ist auch die Tierwelt der Moore: Neben dem Kranich brüten die extrem seltene Moorente oder der Fischadler im Toten Moor. Im späten Frühjahr tauchen die ersten Libellenarten auf. Schmetterlinge, wie der gefährdete Bläuling und viele andere Insekten, darunter 16 Heuschreckenarten, finden hier ebenso ihren Lebensraum wie Moorfrosch und Kreuzotter.

Moorschutz ist Natur- und Klimaschutz

Durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau haben Moore oft ihren typischen Charakter verloren. Heute stehen die verbliebenen Gebiete überwiegend unter Schutz. Moorschutz- und Regenerationsmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz von Natur, Tier- und Pflanzenarten sowie der Biodiversität. Sie leisten darüber hinaus auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Ein lebendes Moor speichert in seinem mächtigen Torfkörper dauerhaft Kohlenstoff in erheblichen Mengen, deutlich mehr als zum Beispiel eine Waldfläche. Zudem wirkt ein Hochmoor bei Regen wie ein Schwamm, mildert so Hochwasserereignisse ab und speichert das Wasser gleichzeitig bis in den Sommer hinein. Dies wirkt sich auch positiv auf den Sommerwasserstand des Steinhuder Meeres aus. Die Regeneration des Toten Moores wirkt also zeitgleich gegen die Ursachen wie auch gegen die Folgen des Klimawandels.

Moor erleben

Diese faszinierende Landschaft lässt sich besonders gut auf dem Moorerlebnisweg zwischen Mardorf und Steinhude sowie entlang der Nordhannoverschen Moor Route entdecken oder auf einer Führung. Von Mai bis Oktober bietet der Naturpark Moorführungen an.

Freitags von Mai bis Oktober

Moor-Erlebnisführung

"O schaurig ist's übers Moor zu gehn" – Das Moor ist weitaus mehr als ein mystischer Ort, um den sich zahlreiche Geschichten ranken: Ein intaktes Moor hat...

lesen

Themenradweg

Nordhannoversche Moorroute

Sieben Moore im Norden Hannovers verbindet der Erlebnisradweg Nordhannoversche Moorroute.

lesen

Wann nieder? Wann hoch?

Niedermoore entstehen aus natürlich verlandenden Seen oder nassen Senken mit ständigem Anschluss an das Grundwasser. Ihr Erscheinungsbild ist vielfältig und artenreich, können sie doch mit undurchdringlichen Erlenbruchwäldern, tiefgründigen Seggensümpfen oder dichtem Röhricht bewachsen sein. Besonders fällt im Erlenbruchwald die Schwarz-Erle mit ihren Senkwurzeln auf, die tief in den Boden reichen und dem Baum im überfluteten, weichen Untergrund Standfestigkeit geben.

Hochmoore hingegen besitzen keinen Kontakt zum Grundwasser. Sie werden nur durch Regen gespeist, sind daher nährstoffarm sowie sehr sauer. Einige Pflanzen- und Tierarten haben sich an die schwierigen Verhältnisse angepasst. Zu diesen gehören die Torfmoose. Ihre absterbenden Teile werden unter den extremen Bedingungen nicht zersetzt und bilden die nur ca. 1 mm im Jahr wachsende Torfschicht.

Moor – Heft in Leichter Sprache herunterladen (PDF)

Inhalte: Das Leben im Moor. Pflanzen im Moor. Tiere im Moor. Tiere beobachten. Natur beobachten und erforschen. Der Mensch und das Moor. Moor-Schutz ist w...

lesen

Beitrag zum Moorschutz in eigenen Beeten und Blumentöpfen

Auf torffreie Blumenerde achten und die Moore schützen

Auf YouTube Video "Gärtnern ohne Torf – schütze das Klima" aufrufen: Moorschutz ist Klimaschutz – intakte Moore binden CO2. Wird Torf abgebaut und genutzt...

lesen

Mythen und Legenden: Geschichten aus dem Moor

Richtungsweisend: Sterne halfen und helfen Seeleuten bei der Navigation.

Aurelia, das einsame Irrlicht

© Region Hannover

Richtungsweisend: Sterne halfen und helfen Seeleuten bei der Navigation.

Geschichte über die Einsamkeit eines besonderen Wesens und dessen Wunsch nach Aufmerksamkeit.

Totes Moor: Im Moorkern ist es auch im August noch nass

Das Moormonster

© Lars Gerhardts

Totes Moor: Im Moorkern ist es auch im August noch nass

Geschichte über Hilfsbereitschaft, anders sein, unterschiedliche Ansichten und ein gutes Miteinander.

Torfstich am Moorerlebnispfad Resse

Wünsche eines Torfstechers

© C. Kirsch, Region Hannover

Torfstich am Moorerlebnispfad Resse

Aus dem anstregenden Leben eines Torfstechers und seines erschöpften Sohnes, der sich etwas anderes wünscht.