Ein Hechtsprung ins kühle Nass, ein kleines Kämpfchen mit einem Stock: Das Eisbären-Baby wird immer mutiger und genießt Wasser und Sonne.
Seit einer Woche erkundet der Eisbär-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover sein Reich in Yukon Bay. Mit jedem Tag wird die Kleine mutiger und kräftiger, rennt den Hügel hinauf und rutscht oder kugelt ihn wieder hinunter, jagt Krähen (bislang erfolglos) und springt mit Hechtsprüngen ins Wasser.
Nach den anfangs eher zaghaften Schwimmversuchen, zeigt sich jetzt schon: Milanas Tochter ist eine echte "Wasserratte".
In den ersten Tagen hielt sich das Jungtier noch in der Flachwasser-Zone auf, in der viele große Steine für Schwimmpausen platziert sind.
Inzwischen folgt die Kleine ihrer Mutter ins tiefe Wasser und schwimmt bis vor die Scheiben der Unterwasserwelt. Sie tobt mit Milana im und unter Wasser und guckt sich so manche Fertigkeit von ihrer Mutter ab. Stöckchen erlegen zum Beispiel.
Spielt Milana mit großen Ästen im Wasser, schnappt sich ihre Tochter kleine Stöckchen, beißt beherzt zu und schleppt die Beute schließlich an Land.
Zoo Hannover: Eisbär-Baby kommt ganz nach der Mama
Ganz die Mutter eben. Wenn die mal keine Lust zum Toben hat, zwickt ihre Tochter sie so lange in Füße, Schnauze, Beine, Po, bis Milana nachgibt und mit der Kleinen im Wasser kämpft.
Ein weiteres Hobby: Grassoden erlegen. Das Jungtier hat schnell gemerkt, dass es mit seinen langen Krallen ganz vorzüglich Grassoden ausgraben kann, die sich dann herrlich durch die Gegend schleudern lassen. Auch das duldet Mutter Milana stoisch, selbst wenn sie hin und wieder ein Grasbüschel im Gesicht hat.
Wenn das Jungtier irgendwann genug erlebt hat, ziehen sich Mutter und Tochter gerne in ihre Höhle zurück, wälzen sich darin, bis beide eher Braunbären gleichen, um dann ausgiebig zu schlafen.
Von der Milch zum Fleisch
Noch trinkt das Jungtier übrigens überwiegend die sehr fetthaltige und nahrhafte Muttermilch. Es probiert aber auch schon Milanas Futter, nagt an gekochtem Fleisch, Fisch und Obststückchen. "Wir beobachten die Futteraufnahme genau", berichtet Eisbären-Kurator Fabian Krause. "Wenn wir merken, dass das Jungtier zunehmend an der festen Nahrung interessiert ist, erhöhen wir die Portionen." Aber das hat noch Zeit.