Netzwerktreffen der Partnerschaft für Klimaschutz

Einfaches Bauen: Ist weniger mehr? – Diese Frage diskutierte das Netzwerk der Partnerschaft für Klimaschutz in der Hochschule Hannover

Netzwerktreffen der Partnerschaft für Klimaschutz am 24.09.24

Das Netzwerk Partnerschaft für Klimaschutz vereint Wohnungswirtschaft, Mieter*innen- und Vermieter*innenverbände sowie Kammern und Planer*innen, um gemeinsam an Lösungen zur Klimaneutralität bis 2035 zu arbeiten. Ein zentrales Element dieser Bemühungen sind die quartalsweisen Netzwerktreffen.

Am 24. September 2024 traf sich das Netzwerk der Partnerschaft für Klimaschutz an der Hochschule Hannover. Das Thema kreiste um die Fragestellung „Einfaches Bauen: Ist weniger mehr?“. Anhand des laufenden niedersächsischen Modellprojekts wurde untersucht, ob durch vereinfachte Bauweisen und Planungsansätze sowohl Kosten als auch Ressourcen gespart werden können, und gleichzeitig dabei Qualität und Nachhaltigkeit gewahrt werden.

Sven Martens vom Fachbeirat der Architektenkammer Niedersachsen wies darauf hin, dass dieser Ansatz gerade im Hinblick auf die Dekarbonisierung der Baubranche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Denn um die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, müssen sowohl Neubauten als auch Bestandsimmobilien energieeffizient und umweltfreundlich gestaltet werden. Die Berichte aus der Bau-Praxis seitens Sandra Gebauer, Gundlach GmbH & Co. KG Bauträger, und Tobias Huebotter vom Büro Huebotter + Stuerken + Dimitrova zeigten, dass Einfaches Bauen über die Reduktion auf das Wesentliche hinausgeht. Projekte umfassen intelligente Planung, ressourcenschonende Materialien und pragmatische Lösungen, die den Bauprozess optimieren und gleichzeitig die Klimaziele unterstützen.

Einfaches Bauen erfordert aber auch Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Novellierung der Niedersächsischen Bauordnung schafft hier konkrete Erleichterungen insbesondere für Bestandsanierungen. Dr. Hans Reinold Horst, Haus & Grund Niedersachsen, erläuterte die Grundzüge der Novelle.

Ein besonderes Highlight des Treffens war darüber hinaus die Besichtigung des neuen „Energy LIVE“-Labors der Hochschule Hannover mit Prof. Dr.-Ing. Ulrich Lüdersen. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, hautnah zu erleben, wie zukunftsweisende Verfahrens- und Energietechnologien in der Praxis erforscht und getestet werden.

Das Netzwerktreffen machte erneut deutlich, wie wichtig die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur*innen aus Wohnungswirtschaft für den Erfolg der Klimaschutzmaßnahmen ist. Das Thema „Einfaches Bauen“ bietet große Chancen, die Wohnungsbranche nachhaltiger und kosteneffizienter zu gestalten. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, innovative Lösungen zu entwickeln, die den Spagat zwischen Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Qualität meistern.

Die Partnerschaft für Klimaschutz vereint wichtige Akteur*innen der Wohnungswirtschaft, Mieter*innen- und Vermieter*innenverbände sowie Kammern, die gemeinsam daran arbeiten, bis 2035 die ambitionierten Klimaziele der Klima-Allianz Hannover 2035 zu erreichen. Ziel ist eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 95% und eine Halbierung des Energieverbrauchs.