Sunrise for the sleepers

Wie klingt die Sonne? Mit Hilfe von hochempfindlichen Radio-Teleskopen ist es mittlerweile möglich, Schwingungsfelder der Sonnenoberfläche sichtbar zu machen und in hörbare Töne umzuwandeln.

Dieser „Sound der Sonne“ fasziniert den niederländischen Künstler Boris Acket, der sich in seinen Arbeiten immer wieder mit Naturphänomenen befasst. Gemeinsam mit dem Schlagwerk-Ensemble HIIIT versucht Acket, den Klang und das Licht der Sonne in die barocke Galerie zu holen. Sie verwandeln den Raum in einen begehbaren Licht- und Klangkörper. Zwei starke Lichtquellen symbolisieren die Sonne und bewegen sich synchron zu den immersiven Klängen der von Robotern gesteuerten Gongs. Es entsteht eine lebendige Klanglandschaft, die sich verändert, wenn wir uns im Raum bewegen.

Am Eröffnungsabend, den die Musiker und Musikerinnen des HIIIT-Ensembles live spielen, steht ein großer Gong, Tamtam genannt, im Zentrum. Dessen Klangspektrum ist enorm vielfältig, kommt dem „Sound der Sonne” am nächsten. Der US-amerikanische Komponist James Tenney hat dafür ein kolossales „Sound-Piece“ geschrieben. Die enormen Klänge von ‚Having never written a note for percussion‘ werden wie hörbare Sonnenstürme durch die Galerie ziehen. Anschließend verwandelt ‚Apple Blossom‘ des US-amerikanischen Minimal-Music Komponisten Peter Garland mit unzähligen Obertönen und Klangschichten den Raum in einen akustischen Sternenhimmel. Mit einem riesigen Crescendo der Gongs und dem Aufgang der Sonnen endet das Eröffnungskonzert am 28. Mai.